Die Charité Berlin beruft Simon Veldhoen als Professor für Kinderradiologie
Prof. Dr. Simon Veldhoen hat zum 1. Juni 2022 die Professur für Kinderradiologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin angetreten. Der dortige Bereich Kinderradiologie, dessen Leitung mit der Professur verbunden ist, gehört zu den größten Einrichtungen für Pädiatrische Radiologie in Deutschland. Durch klinische, wissenschaftliche und strukturelle Weiterentwicklungen soll die Versorgung von Patienten auf dem gesamten Gebiet der Pädiatrischen Radiologie an der Charité künftig weiter verbessert werden. Professor Veldhoen wechselt aus Würzburg an die Spree - zuletzt war er am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Würzburg als Oberarzt tätig.
Der Bereich Kinderradiologie der Charité ist am Campus Virchow-Klinikum im Berliner Stadtteil Wedding gelegen. Derzeit arbeiten hier 9 Ärzte und 12 Medizintechnologen. Die Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin am Campus führen mehr als 300 Betten. Mit modernster Geräteausstattung werden Röntgen-, Durchleuchtungs-, Ultraschall-, und MR-Untersuchungen durchgeführt. Die Abteilung verfügt über einen 3 Tesla MRT-Scanner. Die CT- und Hybridbild-Untersuchungen (PET-CT und PET-MRT) erfolgen in Kooperation mit den Kliniken für Radiologie bzw. Nuklearmedizin. Im interdisziplinären Kinder Ultraschall-Zentrum (IKUZ) der Charité, das in enger Kooperation mit den pädiatrischen Kliniken unter der Leitung der Kinderradiologie betrieben wird, werden jährlich mehr als 8.000 Ultraschalluntersuchungen durchgeführt.
Prof. Veldhoen vertritt das gesamte Spektrum der Kinderradiologie. Seine klinischen Tätigkeitsschwerpunkte liegen neben der muskuloskelettalen Bildgebung in der MRT-Bildgebung der Lunge. Mit seiner Würzburger Arbeitsgruppe aus Medizinern und Physikern hat er im Rahmen u.a. DFG geförderter Projekte an neuen MRT-Sequenztechniken geforscht, mit deren Hilfe sich die Lungenstruktur und -funktion (z.B. die Belüftung und Durchblutung der Lunge) in wenigen Minuten darstellen lassen und das ohne jegliche Strahlung und oft auch ohne Kontrastmittelgabe. Künftig sollen diese Techniken auch bei den jüngsten Patienten zur Anwendung kommen.
Die Weiterbildung von Radiologen zur Schwerpunktkompetenz Kinderradiologie ist ein besonderes Anliegen von Prof. Veldhoen. Neu geschaffene Rotations- und Weiterbildungsstellen sollen die klinische und wissenschaftliche Nachwuchsförderung an der Charité unterstützen. „Zur bestmöglichen medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen gehört eine ideal auf deren Bedürfnisse abgestimmte Bildgebung, doch leider gibt es in Deutschland viel zu wenige Kinderradiologen“, berichtet der 37jährige. Kinderradiologen haben besonders fundierte Kenntnisse hinsichtlich pädiatrischer Krankheitsbilder und der besonderen Anforderungen von Kindern an den Strahlenschutz. „Leider gehört auch die Begutachtung in Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung zum Spektrum der Kinderradiologie und setzt spezifische Kenntnisse auf diesem Gebiet voraus“.
Zum Lebenslauf
Simon Veldhoen wurde in Hagen geboren. Nach dem Studium in Hamburg arbeitete er zunächst als Assistenzarzt in der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und promovierte 2012 in der Kinderkardiologie. Seine wissenschaftliche Laufbahn und Facharztausbildung setzte er am Universitätsklinikum Würzburg fort, wo er zuletzt Oberarzt und Leiter der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe Lungenbildgebung war. Dort habilitierte er sich 2019 zum Thema „Schnittbildgebende Verfahren zur Darstellung der Vaskularisation, Perfusion und Ventilation in der Thoraxradiologie“. Ein zweijähriges Studium am Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement der Friedrich-Alexander Universität Erlangen Nürnberg schloss er 2020 mit dem Master of Health Business Administration (MHBA) ab. Neben der Schwerpunktbezeichnung Kinderradiologie ist Professor Veldhoen in der muskuloskelettalen Radiologie, der kardialen Bildgebung (Deutsche Röntgengesellschaft) und im Bereich der Ultraschalldiagnostik (DEGUM) zertifiziert.